Abstraktor - Gefangen im Paralleluniversum : die Wissenschaft hinter dem SF-Roman


Gibt es ein Paralleluniversum?

Ernsthafte Physiker halten die Existenz von Paralleluniversen für möglich. Bisher gibt es lediglich physikalische Gedankenmodelle zu Paralleluniversen. Handfeste Beweise gibt es keine. Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte Quantentheorie. Quanten sind Elementarteilchen, die mehrere Zustände gleichzeitig annehmen können. So kann ein Quant zum Beispiel gleichzeitig schwarz oder weiß sein, sich bewegen oder im Ruhezustand sein. Erst wenn man das Teilchen genauer beobachtet, nimmt es einen bestimmten Zustand ein. Den anderen Zustand gibt es auch – allerdings in einem Paralleluniversum, das zum Zeitpunkt der Beobachtung entstanden ist.

  Der Raum oder Weltraum ist unendlich groß. Aufgrund dieser Unendlichkeit vermuten Wissenschaftler, dass es unendlich viele Universen in diesem Raum geben könnte. Jedes mal, wenn irgendwo auf der Welt eine Entscheidung getroffen wird, öffnet sich ein oder mehrere Paralleluniversen, indem die andere Entscheidungen verwirklicht werden. Ein Mensch könnte auf diese Art und Weise unglaublich viele Paralleluniversen erzeugen. In dem einen Universum wäre er zum Beispiel Arzt, in einem anderen Lehrer und in einem weiteren vielleicht Künstler. Eine anderen Theorie beschreibt, dass man durch die Reise in ein Schwarzes Loch in ein anderes Universum reisen könnte.

 


Gibt es schwarze Löcher?

Man kann die Existenz Schwarzer Löcher mathematisch beweisen. Fotografieren kann man sie nicht, da sie kein Licht reflektieren oder aussenden und damit unsichtbar sind.

  Massen beeinflussen sich gegenseitig durch ihr Gravitationsfeld. Diese Auswirkungen kann man untersuchen durch die Beobachtung der Raum-Zeit-Krümmung in der Nähe des Schwarzen Lochs. Am Rand eines Schwarzen Lochs haben Sterne normabweichende Bahnen und Geschwindigkeiten, werden durch Gravitationskräfte zerrissen oder sehen durch ein Teleskop optisch seltsam verzerrt aus (Gravitationslinseneffekt).

 

 

Kann man durch ein Schwarzes Loch reisen?

Nach heutigem Kenntnisstand ist davon dringend abzuraten. Die enormen Gravitationskräfte würden den menschlichen Körper zerreißen und verstrahlen. Selbst wenn das funktionieren würde, wüsste man nicht, wo, wie und wann man im Universum ‚ausgespuckt‘ wird. Das am nächsten gelegene Schwarze Loch ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt. Diese Distanz macht eine Reise zum - und damit durch ein Schwarzes Loch ( noch ) unmöglich.

 

Kann der Mensch ein Schwarzes Loch erzeugen?

Nach Angaben der Physiker des Teilchenbeschleunigers in Cern/Schweiz könnten durchaus kleine Schwarze Löcher im Beschleunigerring erzeugt worden sein. Dafür gibt es jedoch keine Beweise, sondern lediglich theoretische Abschätzungen. Diese Schwarzen Löcher wären mikroskopisch klein, würden minimale Gravitationskräfte besitzen und hätten die Lebensdauer eines Bruchteils einer Sekunde. Außerdem wäre die Existenz weiterer Raum-Dimensionen nötig, die wir in unserer dreidimensionalen Welt nicht nachweisen können. Die extrem kurze Lebensdauer verhindert, dass das Schwarze Loch unsere Welt aufsaugt.

 


Was ist Materie? Was ist Antimaterie?

In dem Roman ‚ABSTRAKTOR - Gefangen im Paralleluniversum‘ berichtet Sam von der sogenannten Antimaterie.

  Materie besteht aus den kleinsten uns bekannten Bauteilen und das sind die Atome und ihre Elementarteilchen. Zu den Elementarteichen gehören Neutronen, Protonen mit positiver Ladung und die Elektronen, die eine negative Ladung haben. Mit Hilfe dieser negativen Ladung ist es überhaupt möglich, dass Strom in Metallen fließt.

Was ist 'Anti' an der Antimaterie? Ganz einfach - es ist die Ladung! Das Proton hat diesmal eine negative Ladung und das Elektron eine positive Ladung. Materie und Antimaterie verhalten sich also spiegelbildlich zueinander. Würden sich Materie und Antimaterie berühren, käme es zu eine Umwandlung in pure Strahlungsenergie! Mit dieser Art von Energieerzeugung müsste sich die Menschheit nicht mehr den Kopf zerbrechen, wie die Energienachfrage der nächsten Generationen gelöst werden könnte. Auch als Antrieb für interstellare Raumschiffe käme Antimaterie in Frage.

 

Wo ist die Antimaterie?

Während des Urknalls muss es Materie und Antimaterie gegeben haben. Nach dem Urknall jedoch verschwand die Antimaterie und Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen nach dem Grund. Heute vermutet man, dass beim ‚Big Bang‘ lediglich ein annäherndes Gleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie vorhanden war und zwar im Verhältnis 1 000 000 001 zu 1 000 000 000. Es muss demnach mehr Materie als Antimaterie gegeben haben. Bei der Zerstrahlung blieb folglich nur noch die Materie übrig, die wir heute kennen. Trotzdem haben Wissenschaftler die Jagd nach der Antimaterie noch nicht aufgegeben. Auf der internationalen Raumstation ISS wird mit dem ‚Alpha Magnetic Spectrometer‘ nach den Resten der Antimaterie gesucht.

 

Kann die Antimaterie künstlich erzeugt werden?

Jein! Auf Elementarteilchen-Ebene ist das bereits gelungen, aber von richtiger Antimaterie kann am noch nicht sprechen. Im Herbst 2010 ist es den Wissenschaftlern erstmals im Teilchenforschungszentrum CERN gelungen, 80 Antiwasserstoff-Atome in einem starken Magnetfeld zu erzeugen. Inzwischen hat man dort weitere Fortschritte erzielt und viele tausend Antiwasserstoff-Atome erzeugt.